In den Ordensgemeinschaften wird zukunftsorientiert gedacht

Schwester Maria Beate Reifenberg hat als Provinzialoberin der Töchter vom Heiligen Kreuz am Studientag teilgenommen. Archivfoto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer

Den Übergang gestalten, nicht den Untergang verwalten – um das Thema "Ordensleben neu denken" ging es bei einem Studientag im Priesterseminar Borromaeum in Münster, zu dem Höhere Oberinnen und Obere aus dem Bistum Münster eingeladen waren. Unter ihnen Schwester Maria Beate Reifenberg, Provinzialoberin der Töchter vom Heiligen Kreuz. "Es herrschte eine große Offenheit im Gespräch der Kleingruppen und anschließend im Plenum", sagte sie. Die Impulse, die Dr. Thomas Dienberg den Teilnehmern zu Beginn mit auf den Weg gab, seien geprägt gewesen "von tiefer Spiritualität, lebensnah und somit realitätsbezogen." Die Anwesenden hätten sich und ihre Gemeinschaft in den Impulsen wiederfinden können, daher sei der Austausch sehr lebendig gewesen.

Man sei sich einig gewesen, dass sich nicht nur die Gesellschaft verändert, sondern auch die Kirche und damit auch das Ordensleben. Es gelte daher, die heutige Gesellschaft zu analysieren und auch einen Prozess der Rückbesinnung zu starten. Dabei sei die Erfahrung wichtig, "dass das Ordensleben, dass die Kirche eine Zukunft hat", erklärte Schwester Maria Beate. In den meisten Ordensgemeinschaften werde zukunftsorientiert gedacht und gelebt, sagte sie. Es werde verschiedenen Möglichkeiten, Gemeinschaft zu leben, Raum gegeben. "Dieses ist besonders wichtig für jüngere Menschen, die sich für das Ordensleben entscheiden", erklärte die Provinzialoberin.

In allen Kleingruppen sei betont worden, dass mit aufkommenden Problemen gleichzeitig auch nach Lösungen gesucht werde. Jede Gemeinschaft finde bei der Suche nach Ideen oder Konzepten für die Zukunft eigene Wege, wie etwa Einladungen zum geistlichen Gespräch oder zur Meditation. "Es gibt auch Gemeinschaften", betonte Schwester Maria Beate, "die aufgrund des Altersunterschiedes keine jüngeren Mitglieder mehr aufnehmen. Das bedeutet aber nicht, dass die ,Strahlkraft‘ der Gemeinschaft erloschen ist." Vielmehr sei man sich auch dort der großen Verantwortung für jüngere Menschen und ihren geistlichen Weg in einer Ordensgemeinschaft bewusst. Daher werde gemeinsam nach einer Lösung gesucht und eine entsprechende Gemeinschaft benannt.

Sie selbst habe sich das geistliche Leben in einer Ordensgemeinschaft nicht "ausgesucht", sagte die Provinzialoberin. Eine Berufung zu diesem Leben sei nicht zu erklären, "sondern es ist eine Erfahrung in einer bedeutenden und nicht vorhersehbaren Situation. Berufung entwickelt sich und wächst in dem Maße, wie ich mich auf dieses geistliche Leben, auf Gott einlasse. Berufung führt zu einer großen inneren Freiheit und Tiefe, zu Freude und erfüllt sein, zur Hingabe an Gott und die Menschen – besonders auch in schwierigen, schmerzlichen Situationen", berichtete sie über ihre eigenen Erfahrungen.

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