"Neues entsteht" am Mutterhaus der Franziskanerinnen

Die Schwestern setzten gemeinsam den ersten Spatenstich für ihr neues Konventgebäude

Das Datum war überlegt gewählt: Den ersten Spatenstich für ein neues Schwesternhaus in Münster haben die Franziskanerinnen von Münster St. Mauritz am 4. Oktober, dem Gedenktag ihres Patrons, des Heiligen Franz von Assisi, gesetzt. Das Bauvorhaben, das unter dem Projektnamen „Neues wächst“ steht, soll ab Ende nächsten Jahres mehrere Schwestern beherbergen und Platz für Gäste bieten, die sich eine Auszeit vom Alltag wünschen oder das Leben im Kloster miterleben wollen.

Dafür bietet der Neubau einen Wohntrakt, eine Kapelle und eine große Multifunktionshalle für Veranstaltungen. Das Bauprojekt sei eine Antwort auf die Veränderungen im Ordensleben und die schwindende Zahl von Schwestern, wodurch man sich im aktuellen Mutterhaus leicht verloren vorkomme, wie Provinzoberin Schwester Herbertis Lubek feststellte. Bereits jetzt seien Teile des Mutterhauses an das angrenzende Franziskus-Hospital vermietet. Provinzrätin Schwester Hiltrud Vacker unterstrich, dass es zwar schmerzhaft sei, Teile des Mutterhauses abzugeben und dem Schrumpfen zuzusehen. Andererseits würden die Räume nicht mehr gebraucht, und es sei erfreulich zu hören, wenn Patienten des Krankenhauses die klösterliche Ruhe lobten. Schwester Herbertis wies zugleich darauf hin, dass der Neubau kein Zeichen der Resignation sei, denn die Schwestern seien weiterhin mitten in Münster für Menschen ansprechbar.

Das Datum des Spatenstichs hat noch eine weitere symbolische Bedeutung: Im Jahr 1844 gründete Pater Christoph Bernsmeyer den Franziskanerinnen-Orden in Telgte, der Neubau fügt sich also in das 2019 anstehende 175. Jubiläum ein.

Gegenwärtig wohnen im Mutterhaus 70 Schwestern. Sie arbeiten in der Provinzverwaltung, im St. Franziskus-Hospital, in Alten- und Pflegeheimen oder innerhalb des Hauses im Speisesaal, im Nähzimmer, in der Wäscherei und in der Sakristei.

Nach dem Spatenstich enthüllten die Schwestern das Straßenschild, welches künftig den Weg zum Konventgebäude und Mutterhaus weisen wird. So ist die neue Adresse des Konventgebäudes Franziskusweg 1 und das Mutterhaus wird am Franziskusweg 2 zu finden sein. Außerdem pflanzte die Gemeinschaft als Zeichen des Wachstums und als Ausdruck der Hoffnung ein Apfelbaum auf dem Gelände der Franziskanerinnen.

Mit dem Projekt wollen die Schwestern nach eigenen Angaben bewusst in Zeiten des in Deutschland zurückgehenden Ordensleben etwas Neues und Zukunftsorientiertes auf den Weg bringen. Schwester Herbertis sagte: „Wir sind uns bewusst, dass neue Generationen ihren Glauben in der Ordensgemeinschaft anders leben werden, als wir es tun, und sind offen dafür, neue Wege der Zugehörigkeit zu finden. Wir denken mit dem Neubau also in die Zukunft.“

Text: Jakob Kuhn

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