Kurzinterview mit Sr. Josefa Maria Bergmann

Gemeinschaft: Schwestern unserer Lieben Frau
Alter: 54
In der Gemeinschaft seit: 1987

Ich bin nach dem Studium mit 25 Jahren in den Orden eingetreten. Seit über 20 Jahren unterrichte ich an dem Mädchengymnasium Liebfrauenschule Vechta, mit einigen Stunden auch an der BBS Marienhain. Da mir meine Kirche vor Ort wichtig ist, bin ich im Pfarrgemeinderat/Pfarreirat aktiv. Außerdem engagiere ich mich seit 15 Jahren in der JVA für Frauen. Wichtig ist mir auch das Gästeapostolat meiner Ordensgemeinschaft. Ich begleite Frauen, die eine Auszeit in unserem Kloster machen. Außerdem versuche ich in meinem Umfeld den Umsatz von Fairtrade-Produkten zu steigern.


Was heißt für Sie: "ich weihe mein Leben Gott"?
Mit dem Wort „weihen“ habe ich meine Schwierigkeiten. Es klingt nach einer Trennung von Welt und Gott. Ich glaube, dass die Welt von Gott geschaffen, also ein Zeichen Seiner Liebe zu uns ist. Deshalb kann uns Gott „mit der Wirklichkeit umarmen“, wie Willi Lambert sagt. „Ich weihe mein Leben Gott“ heißt für mich: Ich habe mich für Gott entschieden. Ich gehöre Ihm, so wie es sich Gott bei der Schöpfung gedacht hat, als Er uns als sein Ebenbild geschaffen hat.

Was ist ihre größte Freude am geweihten Leben?
Das Leben aus der Gottverbundenheit. Gott trägt mich und sorgt für mich. Ich habe gelernt, Ihm immer mehr zu vertrauen.

Was macht Ihnen Mut?
Das Wirken des Heiligen Geistes zu erfahren. Er spricht auch heute jeden Tag Menschen an und bewegt sie nach Gottes Willen zu handeln. Das ist in diesen Wochen sehr deutlich, wo sich so viele Menschen in Deutschland für Flüchtlinge einsetzen.

Wovor haben Sie Angst?
Ich glaube, dass wir als Christen keine Angst zu haben brauchen. Paulus fragt: „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?“ Seine Antwort lautet: „Nichts“. Diese Haltung einer großen Freiheit lebt uns Papst Franziskus überzeugend vor.

Welches Wort der Bibel ist Ihnen besonders wichtig?
Da gibt es viele. „Ich traue dich mir an auf ewig.“ (Hosea)
„In Ihm bewegen wir uns, leben wir und sind wir.“ (Paulus)
Die Bibel lehrt mich, dass ich von Gott bedingungslos geliebt bin.
Er ist in mir und ich bin in Ihm.

Wen möchten Sie im Himmel auf jeden Fall treffen?
Unsere Ordensstifterin, Mutter Julie, unsere Coesfelder Gründerinnen, aber auch Teresa von Avila, Franz von Assisi, Ignatius von Loyola, Dietrich Bonhoeffer und Mutter Teresa. Die Liste könnte ich noch lange fortsetzen.

Was würden Sie jungen Menschen von heute sagen?
Habt Mut und Vertrauen! Hört auf die leise Stimme Gottes! Gott will nichts Anderes, als dass euer Leben gelingt.

Warum ist es großartig, Christin/Christ zu sein?
Weil Gott mich bedingungslos liebt. Weil Er mich lehrt zu vertrauen. Weil Er mich in die Freiheit führt.

Welche Eigenschaften braucht man unbedingt als Ordensmann/Ordensfrau?
Entschiedenheit für Gott/ Sehnsucht nach Gott; Großzügigkeit; Bereitschaft, sich weiter zu entwickeln.

Was möchten Sie in der Kirche ändern?
Ich würde die Kirche gerne so verändern, wie es Papst Franziskus vormacht.



 

 

 

 

 

 

 

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