Clemensschwestern übernehmen im Mai Internet-Fürbitten

Aufgrund der Corona-Pandemie beten die Clemensschwestern die Vesper in der Mutterhauskirche. Foto: Schwester Gisela Maria Manders

Es ist der Hauptsitz der Clemensschwestern: Das Mutterhaus der Ordensgemeinschaft liegt mitten in der Stadt Münster, nahe dem Erbdrostenhof, dem Geburtshaus ihres Stifters Clemens August Droste zu Vischering. „Für uns ist das ein Stück Heimat“, erklärt Schwester Gisela Maria Manders. Die Ökonomin der Gemeinschaft und Vertreterin der Generaloberin lebt zusammen mit rund 60 Mitschwestern im Mutterhaus. Insgesamt gehören 218 Schwestern zur Gemeinschaft.

Zum Tagesablauf der Schwestern gehören neben der täglichen Eucharistiefeier regelmäßige Gebetszeiten wie die gemeinsame Vesper in der Mutterhauskirche. Sie beten dabei nicht nur in eigenen Anliegen. Über die eigene Homepage, per Brief oder bei Telefonaten tragen Menschen ihre persönlichen Angelegenheiten an sie heran. Im Gebet bringen sie diese Fürbitten vor Gott. Im Monat Mai kommen weitere Anliegen hinzu: Dann übernehmen die Clemensschwestern die Klosterfürbitte des Internet-Seelsorge-Portals www.haus-der-seelsorge.de im Bistum Münster.

Die Corona-Pandemie hat das Gemeinschaftsleben allerdings verändert. „Die Laudes, also das Morgenlob, betet jede Schwester für sich, anschließend kommen wir zur Eucharistiefeier in der Kirche zusammen“, berichtet Schwester Gisela Maria. Weil viele der Schwestern zur Risikogruppe gehören, werde bei den Mahlzeiten auf Abstand geachtet: „Wir haben unsere Essenszeiten entzerrt und essen nun nicht mehr alle gemeinsam, sondern innerhalb einer bestimmten Zeitspanne.“ Die Vesper als gemeinsames Gebet bleibt jedoch: „Dort bringen wir unsere Anliegen vor Gott, auch die Anliegen der Menschen, die uns im Mai über das Internet erreichen“, kündigt die Clemensschwester an.

Mehr als 200 Jahre alt ist die Gemeinschaft mit dem offiziellen Namen „Barmherzige Schwestern von der allerseligsten Jungfrau und schmerzhaften Mutter Maria“. 1808 wurde sie von Clemens August Droste zu Vischering in Münster gegründet, seit der Übernahme der Krankenpflege im Clemenshospital 1820 werden die Ordensfrauen auch Clemensschwestern genannt. „Das Anliegen unseres Gründers war es, Gebet und Arbeit miteinander zu verbinden“, erklärt Schwester Gisela Maria und fügt an: „Wir leben nach der Spiritualität der Barmherzigkeit und setzen uns dort ein, wo Menschen in Not oder auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens sind.“ Bedeutete das damals überwiegend den Einsatz in der ambulanten Krankenpflege, sind die Clemensschwestern heute in der Seelsorge in Krankenhäusern und Altenheimen, im Hospiz oder auch in der Gästebetreuung im Exerzitienhaus im Einsatz.

Aufgrund des hohen Durchschnittsalters von 83 Jahren gehe es heute „mehr ums Sein, als ums Tun“, sagt die Ordensschwester. Vor rund 20 Jahren errichtete der Orden die Maria-Alberti-Stiftung (benannt nach der ersten Generaloberin „Mutter Maria Alberti“), die seither das Fortdauern der von den Clemensschwestern geschaffenen Einrichtungen sichert. „Unsere Aufgabe als Ordensschwestern ist es heute, die Menschen daran zu erinnern, dass Gott mit ihnen lebt und ihnen zu zeigen, dass es Menschen gibt, bei denen sie Gott erfahren können“, erklärt Schwester Gisela Maria.

Sie selbst stärkt sich für diese Aufgabe – so wie viele ihrer Mitschwestern – auch am Grab der Seligen Schwester M. Euthymia, der wohl bekanntesten Clemensschwester. Bekannt wurde sie als Pflegerin von Kriegsgefangenen während des Zweiten Weltkriegs. Für die Clemensschwestern ist sie ein Vorbild: „Ihr liebevolles Handeln ist ein aktuelles Beispiel von Einsatz für Gerechtigkeit und Versöhnung in dieser Welt.“

Wer den Clemensschwestern im Mai seine ganz persönliche Bitte anvertrauen möchte, kann das im Internet unter www.haus-der-seelsorge.de tun.

Weitere Infos über die Ordensgemeinschaft gibt es im Internet unter www.clemensschwestern.de.

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