Genn für die deutsche Bischofskonferenz zum ,Jahr des geweihten Lebens‘

Franziskanerinnen von Lüdinghausen

Zum Abschluss des von Papst Franziskus ausgerufenen ,Jahr der Orden‘ oder auch ;Jahr des geweihten Lebens‘ hat Münsters Bischof Dr. Felix Genn die Ordensgemeinschaften als sichtbaren und unverzichtbaren Dienst an der Kirche gewürdigt. Genn äußerte sich als Vorsitzender der Kommission Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste in der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). "Gerade die Schwestern und Brüder in den Gemeinschaften des geweihten Lebens entwickeln eine hohe Sensibilität für alle, die arm und bedrängt sind, und machen eine zu verbürgerlichte, in Strukturen denkende Kirche aufmerksam auf Wunden, die leicht übersehen werden", erklärte Genn, "die Gemeinschaften tun dies nicht, weil sie dem sozialen Wirken einen frommen Anstrich geben, sondern weil ihr Herz, erfüllt von der Liebe, sie dazu drängt."

Bischof Genn betonte, dass die Ordensangehörigen mit einer besonderen Nähe zu Christus und ihrer speziellen Lebensform ganz in der Gemeinschaft der Kirche ständen: "Beides gehört zusammen: Die je ganz persönliche Berufung des Einzelnen, die mit niemandem verwechselt werden kann, und das Eingefügtsein in eine Gemeinschaft. Die Berufung ist eingeordnet in den gesamten Kontext der Kirche. Sie nimmt teil an dem gemeinsamen Auftrag, den die Kirche hat, das Licht der Völker, Christus, den anderen zu bringen und sich in diesem Dienst bleibend zur Verfügung zu halten." Darauf habe das vom Papst initiierte Jahr des geweihten Lebens aufmerksam gemacht.

Zugleich würdigte Genn den Einsatz der Ordensgemeinschaften während dieses besonderen Jahres: "Durch offene Türen in den Klöstern, besondere Gebetsangebote und ein sichtbares öffentliches Engagement, gerade auch im sozialen Bereich, ist es gelungen, in diesem Jahr der Orden das Ordensleben und die geistliche Dimension der Ordensberufung einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen. Dafür sind wir Bischöfe den Orden dankbar." Der Papst wolle, dass die Gemeinschaften sich untereinander vernetzen, vor allem im Blick auf das gemeinsame Zeugnis und den Dienst für die gesamte Kirche. "Ordensleute sollen Experten der communio sein, aber auch ein Zeugnis geben für eine Welt, die Einheit und Frieden immer wieder neu ersehnen und lernen muss", betonte Genn, "dass bei den Orden gerade der Dienst für die Ärmsten der Armen seinen Platz hat, ergibt sich geradezu logisch: Denn sie sind es ja, die von der Gemeinschaft oft genug ausgeschlossen sind, an die Ränder gedrängt werden und deshalb nicht die Erfahrung machen können, dass Kirche ein Ort dienender Gemeinschaft ist."

Bereits gestern hatte Papst Franziskus vor mehreren tausend Ordensangehörigen den Frauen und Männern in den Gemeinschaften und der Nachfolge Jesu gedankt. Angesichts sinkender Mitgliederzahlen dürften die Orden nicht die Hoffnung verlieren: "Ihr dürft nie das Bewusstsein für eure prophetische Mission aufgeben und könnt den Menschen einen Weg zum Glück zeigen", sagte Franziskus. Die Nähe zu den Menschen und die Hoffnung seien Säulen des Ordenslebens. Franziskus dankte den Ordensleuten und ganz besonders den Frauen unter ihnen für ihren Dienst in der Kirche und für die Menschen: "Was wäre die Kirche, wenn es die Schwestern nicht gäbe."

Das Jahr der Orden begann auf Wunsch von Papst Franziskus am 30. November 2014. Es endet heute mit dem Welttag des gottgeweihten Lebens, der im Vatikan, aber auch mit Gottesdiensten in vielen deutschen Bistümern begangen wird.

Bischof Genn wird zu diesem Anlass einen Gottesdienst um 18.30 Uhr im St.-Paulus-Dom zu Münster feiern. Im Anschluss findet ein Empfang für alle Ordensleute, Mitglieder von Säkularinstituten und anderen Formen des geweihten Lebens im Priesterseminar Borromaeum statt. Der Gottesdienst kann als Livestream auf www.paulusdom.de, www.katholisch.de, www.bistum-muenster.de und www.kirchensite.de verfolgt werden.

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