Ordensschwestern verlassen Haus Aspel bis Ende 2022

Provinzialoberin Maria Beate Reifenberg (Mitte), hier begleitet von den Schwestern Agnes Regina (links) und Magdalene, hat verkündet, dass die Töchter vom heiligen Kreuz Haus Aspel verlassen werden. (Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer)

Nach fast 172 Jahren geht mit dem Jahr 2022 die Geschichte der Töchter vom heiligen Kreuz in Haus Aspel in Rees-Haldern zu Ende. Das hat die Provinzialoberin Schwester Maria Beate Reifenberg am 23. November den Ordensfrauen sowie den Angestellten in den unterschiedlichen Bereichen des Hauses mitgeteilt. „Diese Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, sie ist mit vielen Belastungen verbunden“, betonte sie.

Jedoch seien die in Haus Aspel lebenden Schwestern im Schnitt älter als 84 Jahre. „Es fehlen jüngere Schwestern, um die Leitungsaufgaben zu übernehmen, den Überblick über das gesamte Haus zu behalten und es auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht gut weiterzuführen“, erklärte die Provinzialoberin, die 1997 die Leitung der Ordensgemeinschaft in Deutschland mit Sitz in Haus Aspel übernommen hat. Insgesamt leben dort derzeit noch 34 Schwestern, von denen 18 im angeschlossenen Irmgardisstift gepflegt werden. „Bis auf eine Schwester haben wir alle schon lange das ,Rentenalter‘ erreicht. Unsere Hilfe im Haus ist an vielen Stellen erforderlich. Aber selbst, wenn der gesundheitliche Zustand der Schwestern so bleibt, wie er ist, ist diese Hilfe nur noch für eine überschaubare Zeit möglich“, sagte Schwester Maria Beate.

Haus Aspel verlassen werden alle 34 Schwestern, also auch die Bewohnerinnen des Irmgardisstifts, das somit ebenfalls zum 31. Dezember 2022 aufgelöst wird. Von der Entscheidung betroffen sind außerdem 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie arbeiten in der Verwaltung, der Pflege, in der Hauswirtschaft, der technischen Instandhaltung und auf dem Außengelände. „Wir haben hier gute Mitarbeiter, und ich danke allen für ihren Einsatz hier“, betonte Schwester Maria Beate. Sie hoffe, dass alle zum Ende des kommenden Jahres eine passende neue Arbeitsstelle gefunden haben werden.

„Der Abschied nach so langer Zeit fällt schwer, aber der Zeitpunkt, dass wir schließen müssen, ist jetzt da. Wir sind gut vernetzt in der Region und fühlen uns hier sehr wohl, trotz allem müssen wir gehen“, bedauerte die Provinzialoberin. Der Umzug werde noch ein Kraftakt, der wohl nur in Etappen gelingen werde. Am 17. November ist die Entscheidung gefallen, dass ihre neue Heimat das ehemalige Mutterhaus der Christenserinnen mit zwei angeschlossenen Seniorenheimen in Stolberg-Venwegen wird. Schwester Maria Beate: „Es liegt nun noch ein ganzes Jahr vor uns und sicherlich oft mit dem Gedanken des Abschieds von einer Heimat, die tief in uns lebt. ,Gottes Zeit mit uns und für uns‘ ist nicht an einen Ort gebunden, das wissen wir, aber Haus Aspel und seine wunderbare Atmosphäre ist mit uns gegangen vom Tag des Einritts an und bleibt sicherlich lebendig in uns.“

Was nach dem Auszug mit Haus Aspel, das im Besitz der Töchter vom heiligen Kreuz ist, passiert, ist noch ungewiss. Das 140.000 Quadratmeter große Grundstück samt Aspeler Meer und 19.000 Quadratmetern bebauter Fläche steht zum Verkauf, die Leitung steht in Gesprächen mit einem Käufer, „die Auswirkungen von Corona sind auch dabei aber nicht zu unterschätzen“, betont Schwester Maria Beate Reifenberg. Die Gebäude, mit Ausnahme des Landhauses, stehen - von außen - unter Denkmalschutz.

Der Orden der Töchter vom heiligen Kreuz wurde 1833 in Belgien gegründet. Seit 1851 sind Schwestern in Haus Aspel beheimatet. Dort leben derzeit 34 der 38 in Deutschland beheimateten Schwestern, weltweit sind es rund 1000.

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