Renovabis-Forderung nach diplomatischen Bemühungen

Fotos der inhaftierten Seelsorger Pater Ivan Levitskyi CSsR und Pater Bohdan Heleta CSsR

Die Fachstelle Weltkirche und globale Zusammenarbeit im Bistum Münster schließt sich der Forderung des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis nach der Freilassung zweier katholischer Ordensleute in der Ukraine an. Die beiden Priester waren durch russische Besatzungstruppen in Berdjansk verschleppt worden. Mit der Entführung von Geistlichen durch russische Truppen sei laut Renovabis eine neue Stufe der Eskalation erreicht. Den beiden Ordenspriestern werden laut einer Mitteilung des griechisch-katholischen Exarchates Donezk „subversive Aktivitäten“ vorgeworfen. Sie sollen Waffen, Munition sowie Bücher über die Geschichte der Ukraine besessen haben.

Mariya Sharko, Referentin in der Fachstelle und selbst gebürtige Ukrainerin, zeigte sich betroffen von der Entwicklung: „Wir pflegen im Bistum Münster enge Beziehungen zum Exarchat Donezk, die Festnahme von Pater Ivan Levitskyi und Pater Bohdan Heleta macht uns große Sorgen“, betont sie angesichts der vielen Berichte von Misshandlungen und Folter in den russisch besetzten Gebieten der Ukraine. Die beiden Seelsorger haben sowohl die griechisch-katholischen Pfarreien als auch die römisch-katholischen pastoral betreut. „Die beiden engagierten Patres gehörten zu den wenigen, die die von den Russen besetzten Gebiete nicht verlassen haben und deshalb die abwesenden Priester in ihren Gemeinden vertreten mussten“, weiß Mariya Sharko aus Gesprächen mit einer Mitarbeiterin des Exarchats Donezk.

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, bischöflicher Beauftragter für die Weltkirche im Bistum Münster, ruft zum Gebet für die Befreiung der Ordenspriester aus der Gefangenschaft auf. Zugleich unterstützt er die Forderung des Hilfswerks Renovabis nach diplomatischen Bemühungen seitens der deutschen Regierung und der Europäischen Union. „Wir dürfen nicht wegschauen, wenn fundamentale Menschenrechte verletzt werden“, betont er. „Der Mut der Ordenspriester, sich in dieser Region seelsorglich zu engagieren, wird nun willkürlich durch die russischen Besatzer bestraft“, kritisiert er. Die beiden Priester stünden exemplarisch für viele andere unschuldige Menschen in den besetzten Gebieten.

Zuvor hatte der Exarch des ukrainischen griechisch-katholischen Exarchates Donezk, Stepan Meniok, erklärt: „Diese Mitbrüder müssen sofort frei kommen, ihnen darf kein Haar gekrümmt werden.“ Er sieht die Festnahme als eine „grundlose und rechtswidrige Entführung“ an und weist den Vorwurf der Vorbereitung einer terroristischen Tat entschieden zurück. Die Priester hätten nur das „Wort Gottes und das Wort des Friedens für jeden Menschen verkündet“, bekräftigt er. Als sie bereits verhaftet und weggebracht worden waren und keine Kontrolle mehr über ihre Liegenschaft hatten, hätten die Durchsuchung von Kirche und Pfarrhaus angeblich Waffen und Munition zu Tage gefördert. „Die genannten Vorwürfe gegen die Patres werden nur wegen ihrer Treue gegenüber Gott und Kirche erhoben“, ist der Exarch überzeugt.

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