Schwestern aus vielen Ländern kommen zum Generalkapitel

Bis zum Start des Generalkapitels in Coesfeld haben Generalassistentin Schwester Julindis Melis, Generalsekretärin Schwester Elke Baumann und Provinzoberin Schwester Anneliese Stelzmann (von links) noch viel zu organisieren.

Gespannt sind die Schwestern Unserer lieben Frau im Kloster Annenthal in Coesfeld. Denn ein besonderes Ereignis rückt Tag für Tag näher. Am Samstag, 1. Oktober, steht Bischof Dr. Felix Genn dem Eröffnungsgottesdienst des Generalkapitels der weltweit tätigen Ordensgemeinschaft um 10 Uhr in der St.-Lamberti-Kirche vor. Erwartet werden Schwestern aus den USA, aus Brasilien, Indien, Südkorea, Indonesien, Italien, den Niederlanden, aus Papua Neuguinea, Kenia und natürlich aus Deutschland. Insgesamt werden 71 Schwestern für drei Wochen in Coesfeld zu Gast sein, um über die Zukunft ihres Ordens zu sprechen, sich über Spiritualität auszutauschen, die Generaloberin zu wählen und – darauf sind vor allem die Schwestern aus dem Ausland gespannt – den Gründungsort ihres Ordens kennenzulernen.

Deshalb haben Schwester Anneliese Stelzmann, Provinzoberin der deutschen Provinz, Generalassistentin Schwester Julindis Melis und Generalsekretärin Schwester Elke Baumann im Augenblick alle Hände voll zu tun. Untergebracht werden die gewählten Vertreterinnen in der Kolping-Bildungsstätte, die nur einen Steinwurf vom Kloster entfernt liegt. "Dort finden auch unsere Zusammenkünfte statt. Wir haben in Coesfeld somit optimale Bedingungen", freut sich Schwester Anneliese.

Während des Generalkapitels werden die Ordensfrauen von ihrer Arbeit in den jeweiligen Ländern sowie von den dortigen gesellschaftlichen Strukturen berichten. "Es stellt sich für uns die Frage, wie wir als Gemeinschaft in der Zukunft Themen setzen wollen und was unser Auftrag ist", sagt Schwester Elke, die ihren Arbeitsplatz für den Moment von Rom nach Coesfeld verlegt hat. "Aber es geht auch um Themen, wie wir beispielsweise in der Zukunft als Gemeinschaft miteinander umgehen. Die Beschlüsse des Generalkapitels sind bindend für die gesamte Kongregation", ergänzt Schwester Julindis, ebenfalls aus Rom angereist.

Das Leben in den Gemeinschaften unterscheidet sich von Land zu Land. "In der deutschen Provinz leben viele ältere Schwestern, die wertvoll für unseren Orden sind. Das Kloster Annenthal ist zu einer Stätte des Gebets geworden", berichtet Schwester Anneliese. Jüngere Schwestern, die vornehmlich in Sozial- und Lehrberufen sowie in der Pastoral aktiv sind, leben zumeist in kleineren Gemeinschaften zusammen. Mehr Frauen für diesen Lebensentwurf zu gewinnen, sei eine Herausforderung für die Zukunft.

In Asien und Afrika wächst dagegen der Orden. "Es gibt viele junge Frauen, die sich für das Leben in unserer Gemeinschaft entscheiden. Die Schwestern sind dabei, einen eigenen Weg zu finden – auch in ihrem religiösen Ausdruck", erklärt Schwester Julindis. Auf den beiden Kontinenten seien die Ordensfrauen hauptsächlich in der Erziehung, im Gesundheitswesen und in der Bildung tätig. "Vor allem in der Bildung für Frauen gibt es viel zu tun. Unsere Schwestern gehen dorthin, wo die Not groß ist", sagt die Generalassistentin. Die Situation der Frauen in Afrika und Asien sei vergleichbar mit der Situation in Preußen zur Gründerzeit des Ordens. "Unsere Gründerinnen, die beiden Lehrerinnen Hilligonde Wolbring und Elisabeth Kühling, haben sich Mitte des 19. Jahrhunderts in Coesfeld um Kinder aus armen Verhältnissen gekümmert. Sie haben ihnen zu essen gegeben und sie unterrichtet", zieht Schwester Anneliese Parallelen.

Das Generalkapitel, das alle sechs Jahre normalerweise in Rom stattfindet, sei jedes Mal etwas Besonderes. Denn die Ordensfrauen kommen aus den unterschiedlichen Ländern und Kulturen zusammen. "Natürlich gibt es viele Unterschiede. Aber diese Unterschiedlichkeit ist eine Bereicherung. Wir können voneinander lernen", freut sich Schwester Julindis auf das Miteinander in Coesfeld. Neben den Tagesordnungspunkten machen sich die Schwestern auch gemeinsam auf den Weg und besuchen verschiedene Stätten in Deutschland, Belgien und den Niederlanden, die eine historische Bedeutung für ihren Orden haben. "Das war der ausdrückliche Wunsch unserer Schwestern aus dem Ausland, die die Wurzeln ihrer Gemeinschaft kennenlernen möchten", betont Schwester Anneliese.

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