Über 100 Ordensleute begehen ‚Welttag des gottgeweihten Lebens'

Der eigenen Berufungsgeschichte haben am Fest ‚Darstellung des Herren' (2. Februar) über 100 Ordensleute aus verschiedenen Gemeinschaften im Bistum Münster nachgespürt. Am ‚Welttag des gottgeweihten Lebens', der zugleich in der gesamten Kirche gefeiert wurde, trafen sie sich im Alexianerkloster in Münster-Amelsbüren zu einem Nachmittag der Begegnung.

Zu der Veranstaltung hatten die Brudergemeinschaft der Alexianer, die vor Ort unter anderem soziale Einrichtungen betreibt, und die Daughters of Saint Thomas, die in Amelsbüren verortete Niederlassung eines indischen Frauenordens, in die Kapelle des Krankenhauses und die umliegenden Räumlichkeiten eingeladen.

Provinzial Bruder Benedikt Maria Ende begrüßte als ‚Hausherr' die zahlreichen Gäste. Schwester Judith Kohorst hielt einen geistlichen Impuls, der ‚Herausforderungen an das Ordensleben heute' überschrieben war. Die Lüdinghausener Franziskanerin lebt und arbeitet in der Kommunität GASThaus Recklinghausen und engagiert sich mit anderen Ordensleuten, kirchlichen Mitarbeitern und zahlreichen Ehrenamtlichen für Obdachlose und sozial benachteiligte Menschen. Sie stellte ihren Ausführungen zunächst den 2014 formulierten Appell von Papst Franziskus voraus, dass ein Merkmal des geweihten Lebens vor allem die "Prophetie" sei, deren Bedeutung sich die Ordensleute wieder mehr bewusst werden sollten. "Prophetisches Ordensleben hat viele Facetten, von denen die meisten, die hier sitzen, wahrscheinlich eine Menge erlebt haben", legte Judith Kohorst den gespannten Zuhörern dar. Allerdings, so sagte sie weiter: "Prophetisch zu leben geht nicht, ohne die Stimme für Benachteiligte zu erheben." Gerade aus der persönlichen Begegnung mit Menschen am Rande der Gesellschaft "auf Augenhöhe" könnten auch für die eigene Berufung neue Impulse ausgehen. Die Ordenschristen seien dazu aufgerufen, als prophetische Vorbilder an einer menschlicheren Gesellschaft mitzuarbeiten, ließ Judith Kohorst ihre Mitschwestern- und Brüder wissen.

Im Gottesdienst, der von Pater Sebastian Cheeranvelil sowie den Schwestern der Daughters of Saint Thomas liturgisch gestaltet wurde, hielt Dr. Jochen Reidegeld, der Bischöfliche Beauftragte für die Orden im Bistum Münster, die Predigt. Er führte die zuvor formulierten Gedanken dahingehend weiter aus, dass "prophetisches Handeln vor allem eine Grundhaltung ausdrücke, Gott im Menschen zu begegnen". Trotz der strukturellen und personellen Umbrüche, in denen sich viele Ordensgemeinschaften zurzeit befänden, sollten sich die Frauen und Männer geweihten Lebens nicht entmutigen lassen, an dieser Einstellung festzuhalten. "Liebe Schwestern, liebe Brüder: Sie als Ordenschristen und wir als Kirche haben die Möglichkeit, ein Gegenzeichen zu dem zu setzen, was wir allzu häufig erleben. Dem anderen zu sagen: du bist es wert. Es ist gut, dass es dich gibt. Ich wünsche uns, dass wir die Freude unserer Berufung erkennen und uns gegenseitig dazu ermutigen.", betonte Reidegeld. Nach der Heiligen Messe klang der Begegnungsnachmittag im Roncalli-Haus der Alexianer bei einem deutsch-indischem Buffet und vielen Gesprächen der Ordensleute und Gäste untereinander aus.

Text, Foto: pbm
03.02.2015

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