Seit vier Monaten ist Schwester Paula Oberin der europäischen Provinz

Seit vier Monaten ist Schwester Paula Wessel Provinzoberin der europäischen Provinz der Schwestern Unserer Lieben Frau in Coesfeld. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe

23 Jahre war Schwester Paula Wessel in der Coesfelder St.-Christophorus-Klinik tätig. Vor allem auf der Frühchenstation war sie Ansprechpartnerin für die Familien, hat ihnen mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Seit nunmehr vier Monaten ist sie in einem gänzlich anderen Bereich tätig, der sich manchmal aber doch nicht so deutlich von ihrer bisherigen Profession unterscheidet. „Ich führe viele Gespräche. Das ist vielleicht eine Parallele zu meinen früheren Aufgaben. Auch jetzt ist es wichtig, genau zuzuhören und zu schauen, was in den Menschen ist, was für sie hilfreich ist und ihrem Leben dient“, berichtet die neue Provinzoberin der europäischen Provinz der Schwestern Unserer Lieben Frau. So ist ihre erste Zeit geprägt von Besuchen in den großen Gemeinschaften unter anderem in Mühlhausen, in Vechta und im niederländischen Tegelen. „Ich habe zahlreiche Gespräche mit den Mitschwestern dort und auch hier in Coesfeld geführt. Sie waren ein Geschenk für mich. Es kommen viele Lebenserfahrungen und Geschichten zusammen“, berichtet sie. Darauf sei sie als Provinzoberin, zu der sie auf sechs Jahre ernannt wurde, angewiesen. „Das trägt mich. Ansonsten wäre es mir nicht möglich, diese Aufgabe zu übernehmen“, weiß Schwester Paula. Blicke sie auf ihren Werdegang, fügten sich unterschiedliche Bausteine gut zusammen. Angefangen vom Studium der Religionspädagogik nach ihrer Ausbildung im Bibliothekswesen über Weiterbildungen zur Supervisorin und im Coaching bis hin zu Fortbildungen für unterschiedliche Berufsgruppen. „Ich bin Ordensfrau und habe in diesem Orden meine Wurzeln. Ich wusste, wenn ich Provinzoberin werde, dass ich etwas lassen muss, aber anderes auch nicht. Ich habe das Vertrauen, dass neues wachsen darf und auch etwas entstehen kann“, berichtet sie. 170 Schwestern leben in der europäischen Provinz. „Ging es früher um den Aufbau, müssen wir in diesen Zeiten des Abbaus schauen, was unser Kern und unser Profil ist. Es ist eine spannende Zeit, in der wir uns fragen, was das Wesentliche ist, auf das wir zurückgeführt werden“, blickt Schwester Paula nach vorn und fügt hinzu: „Was bleibt und was trägt ist die spirituelle Dimension.“ Wichtig sei es, einen Blick für die Menschen zu haben, wo etwas verwundet oder klein sei, und die Achtsamkeit, wo etwas in ihnen wachsen will. „Ich selbst bin eine Suchende in diesem Punkt. Wichtig ist es zu schauen, was Gott mir sagen möchte durch diese Situation und andere Menschen. Der persönliche und gemeinsame Gottesbezug ist der Kern, das Tiefste, das wir bewahren müssen“, betont sie. Als ein kleines Wunder bezeichnet die Ordensfrau das, was vor mehr als 170 Jahren unter dem Coesfelder Kreuz seinen Anfang nahm. „Das, was zwei Frauen begonnen haben, führen inzwischen Schwestern auf allen Kontinenten fort. Weltweit wächst der Orden. Für uns ist es wichtig, über den Tellerrand zu schauen. Dann wird die eigene Welt größer“, ist Schwester Paula überzeugt und freut sich über die Besuche von Mitschwestern aus dem Ausland, die in Coesfeld ihre spirituellen Wurzeln kennenlernen möchten. Durch ihre Mitschwestern im Provinzrat und ihre Kenntnisse fühle sie sich gut unterstützt. „Sonst wäre es gar nicht möglich, so eine Aufgabe anzunehmen“, ist sie froh, Schwester Gisela Maria Demming, Schwester M. Anneliese Stelzmann, Schwester Birgitt Maria Adelfang und Schwester M. Monika Niehues an ihrer Seite zu haben. Einige besondere Termine stehen auch schon fest in ihrem Terminkalender wie das 100-jährige Bestehen des Ordens in Brasilien, die Generalkonferenz im nächsten Jahr in Indien, das 175-jährige Bestehen der Coesfelder Gründung im Jahr 2025 und ein Jahr später die Generalkonferenz in Ohio. Schwester Paula fühlt sich mit ihren neuen Aufgaben wohl und ist angekommen. „Mich auf Englisch zu unterhalten, klappt ganz gut. Aber ich trainiere die Sprache fleißig weiter“, sagt sie mit Blick auf die Internationalität ihres Ordens augenzwinkernd.

Kontakt

Ordensreferat und Ordensrat
im Bistum Münster

Domplatz 27
48143 Münster
Fon 0251 495-17202
ordensreferat@bistum-muenster.de
vrede@bistum-muenster.de

Aktuelle Hinweise

Ordenstag
7. September 2024

Links

Logo Jahr des geweihten Lebens - national.
Logo Kontemplativ
Online-Kloster
 
Logo Bistum Münster