Kurzinterview mit Maria Delbrüger

Gemeinschaft: Fokolar-Bewegung
Alter: 62 Jahre
In der Gemeinschaft seit: 1978

Ich bin Chiara Lubich, der Gründerin der Fokolar-Bewegung dankbar, dass sie mit ihrem Charisma und ihrer Spiritualität einen neuen Weg aufgezeigt hat, wie man ein gottgeweihtes Leben führen kann. Mitten in der Welt, ohne äußere Erkennungszeichen, aber mit der gleichen Intensität und Radikalität.

Was heißt für Sie: "ich weihe mein Leben Gott"?
Ich lebe für Gott:
Ich: Nicht als Einzelperson, sondern ich weiß mich mit all den anderen, die zur Fokolar-Bewegung gehören (Frauen, Männer, Familien, Ordenschristen, Priester, Jugendliche und Kinder) verbunden und gemeinsam mit ihnen unterwegs.
Für Gott: Dem ich in jedem Mitmenschen begegne. Gottesliebe und Nächstenliebe bedingen und befruchten einander. Ohne Liebe zum Nächsten keine echte Gottesliebe.
Leben für: Leben beinhaltet vieles: arbeiten, zuhören, anpacken, leiden, beten, ….

Was macht Ihnen Mut?
Zu wissen, dass viele Menschen: Christen, Menschen anderer Religionen und Menschen ohne religiöses Bekenntnis sich für den Menschen, die universelle Geschwisterlichkeit einsetzen.

Wovor haben Sie Angst?
Abzustumpfen, nicht mehr teilnehmen am Schicksal von anderen Menschen. Vor Krankheit - ob ich sie mit Gott und im Vertrauen auf ihn leben kann.

Welches Wort der Bibel ist Ihnen besonders wichtig?
"Alle sollen eins sein" (Joh 17,21) - als zentrales Wort der Fokolar-Bewegung und als Erinnerung, für diese Einheit zu leben - sei es in der Ökumene, im Miteinander anderer Religionen und mit Menschen anderer Weltanschauungen. Alle heißt alle - und schließt auch die hunderttausend Flüchtlinge nicht aus.

"Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben." (Joh 8,12) ist mein persönlicher Favorit und sagt mir: In seiner Nachfolge habe ich das Licht - aber es gibt auch Finsternis und Dunkel. Trotz Dunkelheiten, Unsicherheiten etc. kann ich auf Sein Licht vertrauen.

Wen möchten Sie im Himmel auf jeden Fall treffen?

Eigentlich alle, denen ich hier auf Erden begegnet bin - es ist sicher spannend, so viele Lebensgeschichten zu hören.

Was würden Sie jungen Menschen von heute sagen?
Mut zu haben, Entscheidungen zu treffen - nicht Einzelkämpfer sein, sondern sich wirkliche Freunde zu suchen.

Warum ist es großartig, Christin/Christ zu sein?
Weil ich Gott und Mitchristen als Wegbegleiter habe. Weil man überall "zu Hause ist".

Welche Eigenschaften braucht man unbedingt als Ordensmann/Ordensfrau?
Gottvertrauen und Vertrauen in die, die gleiche Spiritualität leben. Durchhaltevermögen und einen sicheren Anker, für mich Jesus am Kreuz, der seine Verlassenheit zum Vater herausgeschrien hat.

Was möchten Sie in der Kirche ändern?
Ich alleine kann gar nichts ändern. Würde mir aber wünschen, dass im Miteinander das II. Vatikanum immer mehr umgesetzt wird. Kirche immer mehr "Volk Gottes" wird, der eine Leib, in dem alle Glieder gleichermaßen geschätzt, be- und geachtet werden (siehe Paulus).

Oktober 2015

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