Kurzinterview mit Sr. Lydia Schulte-Sutrum OSB

Sr. Lydia Schulte-Sutrum OSB

Sr. Lydia Schulte-Sutrum OSB

Gemeinschaft: Abtei Burg Dinklage
Alter: 33
In der Gemeinschaft seit: 2007

Schwester Lydia, geboren 1982 hat nach dem Abitur Theologie studiert. Seit 2007 ist sie Benediktinerin und in Dinklage zur Zeit für die Gäste zuständig. Als Kantorin gestaltet sie die Liturgie mit.

Was heißt für Sie: "ich weihe mein Leben Gott"?
Für mich meint es ungefähr dasselbe wie "Dein Wille geschehe". Irgendwann bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass Gott mich zu einem Leben als Benediktinerin ruft. Und es wäre doch dumm, eine Einladung Gottes auszuschlagen, oder?

Was ist ihre größte Freude am geweihten Leben?
Meine größte Freude ist die Erfahrung von Weite und Freiheit. Ich habe den Eindruck, dass Gott immer wieder neue Perspektiven schenkt und den Lebenshorizont weitet. Das gilt für einzelne Menschen, aber auch für ganze Gemeinschaften. Gott ist viel größer, als wir denken können und das färbt auch auf die ab, die es mit ihm zu tun bekommen.

Was macht Ihnen Mut?
Mut schöpfe ich aus dem Glauben, dass letztlich Gott das Leben in Händen hält. Wir selbst können manches vermasseln, aber auf Ihn können wir uns verlassen.

Wovor haben Sie Angst?
Leider vor vielen Situationen, die meine Angst nicht verdienen. Ich hasse es zum Beispiel, irgendwelche Fehler zu machen. Aber letztlich weiß ich auch, dass Fehler und Schwächen sein dürfen und Gott manchmal gerade daraus Wunderbares wachsen lässt.

Welches Wort der Bibel ist Ihnen besonders wichtig?
Das ist jetzt bestimmt überraschend, aber im Moment fasziniert mich der Satz: "Ihr habt noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet" (Hebräerbrief 12,4) Auch im Kloster gibt es schon mal Gegenwind - und da ist Umdrehen nicht immer die beste Reaktion.

Wen möchten Sie im Himmel auf jeden Fall treffen?
Den heiligen Antonius

Was würden Sie jungen Menschen von heute sagen?
Ich würde zunächst einmal fragen, was sie denn eigentlich interessiert.

Warum ist es großartig, Christin/Christ zu sein?
Weil man immer Jesus Christus an seiner Seite finden kann und durch ihn den direkten Zugang zu Gott hat, der Quelle des Lebens. Ich glaube, dass wir oft weit hinter unserem Potenzial zurückbleiben. Aber Gott hat Großes mit uns vor.

Welche Eigenschaften braucht man unbedingt als Ordensmann/Ordensfrau?
Gott ruft offensichtlich Menschen mit so unterschiedlichen Eigenschaften in einen Orden, dass einem fast schwindlig werden kann. Letztlich braucht man wohl Glaube, Hoffnung und Liebe. Von allem so viel, dass man den jeweils nächsten Schritt gehen kann.

Was möchten Sie in der Kirche ändern?
Ich finde, dass die Frauen an wesentlichen Stellen fehlen, in der Leitung der kirchlichen Geschäfte ebenso wie - noch viel mehr - im priesterlichen Dienst. Noch wichtiger ist mir allerdings, dass wir den Glauben neu entdecken und im Alltag zur Sprache und Tat werden lassen. Wer hat zum Beispiel mit seinen Geschwistern, Eltern oder Kindern schon mal über das Wirken des Heiligen Geistes gesprochen?

Februar 2015

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